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Ober-Ramstadt

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Galgenberg

Der Galgenberg

Auf dem Galgenberg wurden – wie damals üblich – die in Darmstadt verurteilten straffällig gewordenen Ober-Ramstädterinnen und Ober-Ramstädter am Galgen hingerichtet. Die erste Erwähnung des Galgens in Ober-Ramstadt findet man 1450. 

Im Jahr 1593 wurde der Galgen dann auf der Gemarkung Reinheim errichtet; übrig blieb in Ober-Ramstadt der Name: Galgenberg. 1714 eignete sich der „Scharfrichter und damalige hiesige Wasenmeister" Johann Henrich Nord (1661-1727) den „Gerichtsplatz“ an und baute allerlei „Feldfrüchte“ dort an.

Diese Form wird ehemals der "Galgen" in Ober-Ramstadt gehabt haben. Im Volksmund spricht man  heute noch vom "Galgenberg", einem Gebiet hinter der evg. Kirche (in südöstlicher Richtung). (Aus: Grenzgang Ober-Ramstadt 1983) 

Diese Aneignung führte zu Streit zwischen Kirche und Staat um die Ernte. Vor allem um die darauf zu zahlende Steuer bzw. wer diese Steuer erhält: Kirche oder Staat. Dieser Streit konnte nur durch ein Dekret des Landgrafen gelöst werden. Dieser entschied, dass der Zehnt des neu als Feld erschlossenen Gebiets („Neurottzehnt“) dem Landesherrn zufällt, während alle anderen Zehnten Teile, wie üblich zu dieser Zeit, der Kirche zufallen solle.



Nach diesem Urteil ist nicht nur das Urteil bezüglich der Verteilung der Steuereinnahmen auf die Ernte dieses Feldes gefallen. Damit wurde gleichzeitig auch der Besitzerwechsel des Landes nach allgemeinem Gewohnheitsrecht offiziell anerkannt und wurde seitdem mit Früchten aller Art bestellt.