Informationsveranstaltung 

Informationsveranstaltung zum "Solarpark Im Ameisengrund"


Bürgermeister Silbereis begrüßte die Anwesenden und betonte, dass ihm die frühzeitige Information der Bürgerinnen und Bürger zum geplanten Solarpark sehr wichtig ist.

In Anwesenheit des zuständigen Fachbereichs Bauen Liegenschaften Umwelt und Energie, Vertretern des Vorhabenträgers AQ Ampere und des Planungsbüros planquadrat konnten Fragen zum Vorhaben gestellt und Anregungen vorgebracht werden.

Bei einem so genannten Scoping-Termin am 04. Juli 2024 haben sich die Träger öffentlicher Belange des Regierungspräsidium Darmstadt, des Landkreis Darmstadt-Dieburg und der NABU Ober-Ramstadt im Vorfeld ausgetauscht.

Bei diesem ersten Austausch aller Beteiligten haben sich schon notwendige Änderungen und Anpassungen in den Planungsentwürfen ergeben, die vorgestellt wurden.

Herr Linde (AQ Ampere) und Frau Wittig (planquadrat) stellten die Vorgehensweise und den aktuellen Planungsstand zu den Bauleitplanungen des Vorhabens vor. Frau Wittig ging dabei besonders auf die Anpassungen ein, die aufgrund des Scopingtermins schon vorgenommen wurden. Sie erläuterte, dass ein Antrag auf Zulassung von Abweichungen von den Zielen des Regionalplanes Südhessen 2010 notwendig gewesen ist. (Zielabweichungsverfahren)

Noch ausstehende Gutachten sind das Bodengutachten und die Entwässerungsplanung.

Darauffolgend stellte Herr Linde als Vertreter des Planungsbüros AQ Ampere zunächst das Vorgehen und den Ablauf des Baus des Solarparks mit seinen technischen Daten vor: AQ Ampere pachtet eine Fläche für einen Zeitraum von 35 Jahren in der Größe von 10 Hektar, die bisher landwirtschaftlich genutzt wird. Nach 35 Jahren erlischt die Betriebserlaubnis automatisch und der Solarpark samt Fundamenten wird zurückgebaut.

Die geplante Kapazität des Solarparks „Im Ameisengrund“ beträgt 13,01 MWp. und eine erwartete Stromproduktion von 14.909 MWh / Jahr. Auf der ausgewiesenen Fläche werden Sonnenkollektoren und die dazugehörigen Speichermodule aufgestellt, die mehr als 4.800 Haushalte in Ober-Ramstadt mit klimafreundlichem Strom versorgen können und – nach jetzigem Plan im 3. Quartal 2026 in Betrieb gehen werden.

In der gesamten Laufzeit wird die Photovoltaikanlage voraussichtlich mehr als 286.000. Tonnen CO2 einsparen; um denselben Effekt zu erzielen, müsste man 4,7 Millionen Bäume pflanzen und diese 10 Jahre lang wachsen lassen, veranschaulichte Herr Linde diese Zahlen.

Im jetzigen Planungsstand sind verschiedene Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung am Solarpark denkbar, über die erst in einem späteren Planungsstand entschieden werden wird. Denkbar ist zum Beispiel eine Energiegenossenschaft, ein Bürgerstromtarif über Betreiber oder auch eine Finanzierung über Funding Partner.
Diese Punkte werden jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt in einem städtebaulichen Vertrag mit der Stadt Ober-Ramstadt geregelt.

Nach dem Ende der Vorträge standen alle Anwesenden für Fragen zur Verfügung. Die Vorträge selbst waren wohl so informativ, sodass nur wenige Fragen offengeblieben sind, die dann sehr gerne beantwortet wurden. Vor allem zum Umweltschutz und Tierwohl wurden Nachfragen an die Vortragenden gestellt:

Beispielsweise, wie die Bodenbeschaffenheit des Solarparks sein wird, um bei Regenereignissen gewappnet zu sein: die Bodenbeschaffenheit wird in einer wasserdurchlässigen Form gestaltet werden; die Haltung einer Schafherde, um das Gras kurz zu halten, ist theoretisch möglich, wird andernorts auch praktiziert und eine Umsetzung wird geprüft.

Ebenso nachgefragt wurde die Art Leuchtmittel, die verwendet wird, um die Anlage nachts zu beleuchten im Hinblick auf Insekten, die davon angelockt werden oder Vögel, die vom Lichtkegel irritiert werden. Auch hier wird darauf geachtet, dass Leuchtmittel verwendet werden, die weder Insekten noch Vögel beeinflussen.

Zum Ende der Veranstaltung bedankte sich Bürgermeister Silbereis bei den vortragenden Planern, den anwesenden Mitgliedern des zuständigen Fachbereichs und allen Interessierten, die trotz des schönen Abends gekommen sind, um mehr über den aktuellen Planungsstand des zweiten Solarparks in Ober-Ramstadt zu erfahren.

 Herr Wöber (planquadrat), Herr Linde (AQ Ampere) und Frau Wittig (planquadrat) (v.l.n.r.) beantworteten fachkundig die Fragen aus dem Publikum. (Bild: Stadt Ober-Ramstadt.