Hügelgräber am Geisenwald
Erste archäologische Nachweise von Siedlungsspuren in Ober-Ramstadt existieren vereinzelt durch Steingeräte seit der Altsteinzeit. Auch die darauf folgenden Epochen lassen sich durch zahlreiche (Be-)Funde belegen. Monumentale Grabanlagen (Hügelgräber) der mittleren Bronzezeit sind in den Stadtwäldern von Ober-Ramstadt nachweisbar. Spuren aus der Eisenzeit, der Römerzeit und der Frankenzeit belegen die kontinuierliche Besiedlung in Ober-Ramstadt.
Die Hügelgräber sind meist gut versteckt, überwuchert und so kaum zu erkennen. Bei genauem Hinsehen finden sich manch überraschende Information. Nicht weit von der Grillhütte entfernt liegt der von Ludwig III. errichtete Jagdpavillon. Bzw. die Überreste dessen. Der Jagdpavillon wurde auf den Überresten eines steinzeitlichen Grabhügels gebaut. Diese Grabhügel ziehen sich überall durch die Gemarkung von Ober-Ramstadt, auf Landkarten der Stadt Ober-Ramstadt sind an verschiedenen Orten einzelne steinzeitliche Grabhügel vermerkt.
Das heute auffälligste noch existierende, wenn auch nicht sehr gut erhaltene steinzeitliche Hügelgrab mit wenigen Überresten befindet sich bei der „Ludwigseiche“. Das Hügelgrab markierte schon zu Zeiten der Römer den höchsten Punkt der näheren Umgebung und war schon zur Römerzeit mit einem Gebäude bebaut. Dieses Hügelgrab an der Ludwigseiche ist eines vom mehreren Grabhügeln, die gemeinsam mit den Grabhügeln im Geisenwald und auf dem Knos den südlichen Ausläufer einer Kette von Hügelgräbern bilden.
In den 1830er Jahren wurde zu Ehren von Erbgroßherzog Ludwig, dem späterem Ludwig III. daneben eine Eiche gepflanzt. Die damalige Forstbehörde errichtete auf dem Hügelgrab einen Tempel, der auf sechs Säulen stand und bei Regen Schutz bieten sollte.
Bei einer Ausgrabung 1968 wurden Überreste eines römischen Gutshofes („Ober der Pfingstweide") entdeckt. Aufgrund des Fundmaterials konnte der Gutshof zwischen 160 und 260 n. Chr. datiert werden. Römische Brandgräber erzählen von den Bestattungsriten der ansässigen Bevölkerung.

Im Wintersemester 1964/1965 bot die Arbeitsstelle des Hessischen Landesverbands für Erwachsenenbildung in Frankfurt/ Main einen Kurs zur Einführung in Heimatforscher aus Ober-Ramstadt an; getrennt in einen theoretischen und einen praktischen Teil beim heimatgeschichtlichen Arbeitskreis des Volksbildungswerkes in Ober-Ramstadt (später Verein für Heimatgeschichte e.V.).
Grabungen in der größten Ansammlung von Hügelgräbern im Geisenwald fanden
Weitere Informationen zur langen Hügelgräberkette bis zu “Koberstatt“ bei Langen finden Sie in „Ober-Ramstadt - Eine Chronik zur Geschichte der Stadt".